Fußball - Herren - Es ist passiert ....
Fußball - Herren - Es ist passiert ....
Fußball
SV Lok Nossen - SV Deutschenbora 0:1 (0:0)
Nossen, 03.06.2018 - Anstoß 15:00 Uhr
... nach 14 Jahren unterliegt man dem Ortsrivalen aus Deutschenbora im mental wichtigsten Spiel der Saison auf heimischen Platz. Die Vorbereitungen auf den Spieltag liefen "eigentlich" gut. Die Spieler waren motiviert, die Organisation rund um den Platz abgeschlossen und selbst ein Programmheft konnte angeboten werden. Letztendlich entscheiden aber die 90 Minuten auf dem Platz und in diesen konnte keiner von den 19 Nossner`n das abrufen, was er eigentlich kann und schon oft gezeigt hat.
Die Gäste aus Deutschenbora ließen dahingehend die Sache entspannt angehen. Als Tabellenschlusslicht und "Underdog" hatten sie nichts zu verlieren. Über 90 Minuten griffen sie erst ab der Mittellinie an und machten in ihrer Hälfte die Räume eng. Den dadurch entstandenen Platz und Raum konnte die Lok-Elf nicht nutzen und es gelang nicht, dem Gegner ein Spiel aufzuzwingen. Die 265 Zuschauer sahen kein spielerisch gutes Fußballspiel. Es wurden auf beiden Seiten viele lange Bälle geschlagen und Situationen untypisch gelöst. Zurückzuführen ist dies eventuell auf die Nervosität und die Brisanz dieses Spiels.
Die erste Hälfte war nahezu unspektakulär und ohne Torszenen. Die Gäste ließen die Nossner machen, jedoch fehlten die Ideen und Durchschlagskraft. Die dadurch gewonnenen Feldvorteile wurden nicht in zählbares umgewandelt. Kamil Jakubowski kam im Strafraum freistehend zum Abschluss, traf jedoch den Ball nicht richtig. In einen Freistoß von Stefan Weinert brachte der Verteidiger noch seinen Fuß dazwischen und verhinderte somit schlimmeres. Der Nossner Schlussmann musste in Hälfte eins nicht eingreifen.
Die zweite Spielzeit begann gut für Nossen. Ein Kopfball von Philipp Kunze strich knapp am Pfosten vorbei. Ebenso verfehlte Lukas Schelauske nur knapp das Gehäuse. Die Angriffe auf das Gästetor nahmen zu, jedoch spielte man zu sehr über die Mitte und kam nicht in aussichtsreiche Schusspositionen. Man verpasste, den Platz auf den Flügeln auszunutzen. Deutschenbora hielt an seiner Spielweise fest. Zwei Angriffe waren zu verzeichnen, bei denen aber immer der Angreifer am langen Pfosten zu spät kam. In der 65. Minute folgte dann die Spielentscheidende Szene. Daniel Seick wurde vor`m Nossner 16er gefoult. Den folgenden Freistoß von Ronny Lindner lenkte noch Florian Schelauske an den Pfosten. Den Abpraller nutze der ehemalige Nossner Felix Mühlberg zur vielumjubelten 0:1 Führung. Anschließend wieder dasselbe Bild. Nossen wollte, konnte aber nicht. In den letzten Minuten warf man alles nach vorne, selbst der Schlussmann befand sich im gegnerischen Strafraum. Exemplarisch für das gesamte Spiel war die letzte Aktion des Spiels. Ein Freistoß von linker Seite, nähe der Grundlinie, war noch die Möglichkeit für den Ausgleich. Den Freistoß schoss Stefan Weinert jedoch in die 2-Mann Mauer und das Spiel war aus.
So ein Derby ist auch für den Schiedsrichter nicht einfach. Ab und zu wich er von seiner Linie ab und entschied zum Staunen beider Seiten. Unterm Strich hatte er aber das Spiel im Griff und leitete es gut.
Nossen hatte zudem noch mit Verletzungen zu kämpfen. Schon in der Halbzeitpause musste 2 Mal gewechselt werden. Falk Lantzsch, der sein Abschiedsspiel bestritt, kam zur zweiten Hälfte in das Spiel. Leider verletzte er sich nach 6 Minuten schwer am Knie und musste wieder vom Platz. Wir möchten ihm an dieser Stelle gute Besserung wünschen und ein großes Danke für die vergangenen Jahre in der Mannschaft sowie für sein Engagement für den Verein sagen.
Die Enttäuschung war natürlich auf Nossner Seite groß. Der Mehrwert dieses Spiels liegt natürlich auf Seiten der Gäste. Sie sind zwar immer noch das Tabellenschlusslicht, jedoch auf einen Punkt an Nossen, Radeburg und Zehren ran. Das Ergebnis wird noch die nächsten Tage weh tun. Jedoch gehören solche Spiele und Niederlagen zum Lernprozess für die junge Mannschaft dazu. Statistisch gesehen stehen die nächsten Jahre auch keine Derby-Niederlagen bevor. Ebenso gehört dazu, das man sich trotz Hitzigkeiten und Anspannungen auf dem Platz nach dem Schlusspfiff mit dem Gegner und Zuschauern zusammensetzt und bei einem Kaltgetränk das Spiel auswertet. Dies war für beide Teams selbstverständlich und zeugt von Fair Play.
Dank geht noch an das Schreib- & Spielwarengeschäft Thäter für die Unterstützung bei dem Programmheft. Restexemplare sind kostenlos im Geschäft erhältlich oder auf unserer Homepage abrufbar.
Text: Stefan Weinert
Bild: Tino Weinhold